Bildungsangebote
Das pädagogische Angebot im Gedenkort ist eng mit dem Jugend Museum in Berlin-Schöneberg verknüpft. Die Bildungsangebote im Gedenkort sind als Lernwerkstätten aufgebaut. Sie bieten den Jugendlichen ausreichend Raum und Zeit, um sich Schritt für Schritt der Geschichte des frühen NS-Terrors zu nähern und sich aktiv und reflektiert mit ihr auseinanderzusetzen. Die Lernwerkstätten sind ein- oder mehrtägig konzipiert und beinhalten verschiedene miteinander kombinierbare Module. Die von den Jugendlichen erarbeiteten Ergebnisse werden abschließend in einem eigens dafür vorgesehenen „Ausstellungstisch” im Gedenkort der Öffentlichkeit präsentiert.
Anmeldungen unter Tel.: 030/90277-6163
Angebot 1
Die Geschichte des SA-Gefängnisses Papestraße
1-tägig von 9–13 Uhr, ab Klasse 8
Der Projekttag beinhaltet eine Vorbereitung auf das historische Thema. Die Jugendlichen begeben sich im Anschluss auf eine begleitete Spurensuche und Führung durch den Gedenkort und die Dauerausstellung. Eigenständige Recherchemöglichkeiten sind mit Hilfe des im Archiv vorhandenen Quellenmaterials möglich. Themen wie Häftlingsschicksale, Haftbedingungen und Täter bieten sich für eine inhaltliche Vertiefung an.
Angebot 2
Die Geschichte des SA-Gefängnisses Papestraße und die Bedeutung von Erinnerung
2-tägig von 9–13 Uhr, ab Klasse 8
Das Kennenlernen und selbstständige Erarbeiten der Geschichte des SA-Gefängnisses wird in diesem Workshop ergänzt um das Thema Erinnerung. Die Jugendlichen setzen sich mit der Erinnerungsgeschichte des Gedenkortes auseinander. Anhand von Interviews mit Passanten oder einem Gespräch mit einer/m Familienangehörigen einer 1933 im SA-Gefängnis inhaftierten Person haben die Jugendlichen die Möglichkeit, sich aktiv mit der Bedeutung und den verschiedenen Formen von Erinnerung auseinanderzusetzen.
Angebot 3
Das SA-Gefängnis Papestraße und der Schwerbelastungskörper – Zwei Zeugnisse der Geschichte
2- oder 3-tägig von 9–13 Uhr, ab Klasse 10
Während dieses Workshops wird auch die Geschichte des in Fußnähe zum Gedenkort gelegenen Schwerbelastungskörpers thematisiert. Der 1941 gebaute Betonzylinder ist Zeugnis der monströsen nationalsozialistischen Stadtplanung unter Regie des „Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt” Albert Speer. Die Jugendlichen erkunden den Informationsort Schwerbelastungskörper mit der Open-Air-Ausstellung und dem Aussichtsturm. Dabei wird auch die Frage aufgeworfen, wie wir heute mit einem Ort der NS-Geschichte umgehen, der als zweifelhaftes Mahnmal wahrgenommen wird und dessen Erhalt und Nutzung zwiespältig scheint.
Angebot 4
Gedenkort SA-Gefängnis Papestraße und Stiftung Topographie des Terrors –
Eine Spurensuche an zwei historischen Orten
2-tägig von 9–13 Uhr, ab Klasse 9
Während des ersten Projekttages besuchen die Schülerinnen und Schüler das ehemalige SA-Gefängnis Papestraße. Sie besichtigen die Ausstellung im Gedenkort und begeben sich in den historischen Räumen auf eine begleitete Spurensuche. Über Biographien von Personen, die sowohl im SA-Gefängnis in Haft waren als auch ins Visier der Geheimen Staatspolizei gerieten, kommt die Verbindung zwischen den beiden Orten des NS-Terrors in den Blick. Der zweite Tag findet in der Stiftung Topographie des Terrors statt. Hier wird den Jugendlichen entlang der bereits erarbeiteten Lebensläufe die weitere Entwicklung des nationalsozialistischen Verfolgungsapparates verdeutlicht. In einer Abschlussrunde werden die Arbeitsergebnisse präsentiert.
Zur Nachbereitung von Führungen, Projekttagen und Workshops sind vertiefende didaktische Materialien kostenfrei im Jugend Museum unter Tel. 030-90277-6163 oder museum@ba-ts.berlin.de erhältlich.